„you and I, we were born to die“ …
… singt Lana del Rey in ihrem Lied “Born to Die”.
Ich war nicht wenig überrascht, als ich diese Zeile hörte und fragte mich, wieso sie davon singt, dass wir alle sterben müssen. Relativ pessimistische Weltanschauung, aber nun denke ich, dass sie uns wohl eher das Gegenteil vermitteln wollte.
In Mexiko vertritt man die Ansicht, dass der Tod nur einen
Neubeginn eines anderen Lebens darstellt, praktisch als Übergang, der nötig
ist, um nicht mehr als Mensch an das Leben auf Erden gefesselt zu sein. Der Tod
ist also für die Mexikaner nichts Schlimmes
– sie haben ein ganz anderes Verhältnis zum Tod als wir Europäer zum
Beispiel. Zu Ehren der Verstorbenen feiert man den `Dia de los Muertos‘ so wie in den USA oder in Deutschland
Halloween.
Man glaubt, dass am Dia de los Muertos die Verstorbenen der Familie nach Hause zurückkehren und feiert deshalb deren Ankunft.
Man glaubt, dass am Dia de los Muertos die Verstorbenen der Familie nach Hause zurückkehren und feiert deshalb deren Ankunft.
Dazu gibt es in den unterschiedlichen Regionen auch
unterschiedliche Bräuche. Zum Beispiel schmückt man die Gräber und streut gelbe
Blüten vom Grab bis zur Haustür, damit die Toten ihren Weg nach Hause besser
finden. Die Azteken glaubten daran, dass Verstorbene die Farbe Gelb am besten
erkennen. Im Haus erwartet sie dann ein dekorierter Altar mit Opfergaben
(ofrendas). Hier finden die Verstorbenen z.B. ihre Lieblingsgetränke und
–speisen, drei Kerzen (Symbole für Hoffnung, Feierlichkeit und Schmerzen) oder einen
Stuhl, um sich von der langen Reise zu erholen.
Ist die Feier vorbei verabschiedet man sich von den Toten für ein Jahr bis zum nächsten Dia de los Muertos.
Ist die Feier vorbei verabschiedet man sich von den Toten für ein Jahr bis zum nächsten Dia de los Muertos.
Bereits Wochen vorher werden für die Feier Vorbereitungen
getroffen. Überall findet man Skelette aus Pappmaché oder kleine Totenköpfe aus
Zuckerguss (calaveras de dulce) zum Naschen. Eben diesen calaveras de dulce
sind nun Laufsteg-Looks nachempfunden. Designer wie Lena Hoschek sind von
diesem Brauch inspiriert und lassen Models mit aufgemalten Totenkopfgesichtern
über den Laufsteg laufen. Im ersten Moment wirkt es sehr schockierend und
makaber, jedoch nur, wenn man unwissend ist. In Wahrheit ist es nur eine andere
Mentalität mit dem Tod umzugehen und vielleicht wollte uns Lana del Rey mit
ihrem Songtext das Gleiche sagen: Wir müssen alle sterben, aber der Tod muss
nichts Schlechtes sein. Gedenkt den Verstorbenen und vergesst sie nicht!
Mein Foto greift diese Thematik auf, indem ich als
wandelnder Totenschädel Leben und Tod miteinander verbinde. Auch der
Blumenkranz stellt Beziehung zwischen Tod und natürlichem Leben dar, sowie zur
Dekoration der Altare am Dia de los Muertos. Statt Zuckerguss-Totenköpfen ist
mein Gesicht die Leinwand.
Schau mir in die Augen - siehst du Tod oder Leben?
Tausend Dank an Stefan Weiße für Fotografie und Druck!
anny
Tausend Dank an Stefan Weiße für Fotografie und Druck!
anny
Hey! Ich Trottel habe deinen Kommentar jetzt erst gefunden, tut mir leid, dass ich darauf nie geantwortet habe. Ich hätte absolut Lust auf eine gegenseitige Blogvorstellung! Definitiv :)
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